Lillestofffestival 2016

Endlich habe ich meine Gedanken zum Lillestofffestival 2016 sammeln können und bringe sie hiermit aufs virtuelle Papier:

Mein Problem ist es einen Anfang zu finden, der dem ganzen Event würdig ist und eigentlich ist auch die Beschreibung des Ganzen schwierig, wenn man nicht gerade eine schnöde Ablaufbeschreibung und eine Liste der angebotenen Kurse und Stände abliefern möchte.

Also entscheide ich mich für einen ganz privaten Einblick in MEIN Wochenende, das natürlich ganz malinmäßig etwas chaotisch, total lustig (zumindest für meine Begleiterinnen) und für mich selbst eins der allerschönsten Wochenenden aller Zeiten war.

Ich fange mal mit unserer Unterkunft an, für die ich in diesem Jahr zuständig war und die ich schon irgendwann Anfang des Jahres nach elendem hin und her gebucht hatte. Das hatte leider zur Folge, dass ich gar nicht mehr so genau wusste, was ich da eigentlich gebucht hatte und dann vor zwei Wochen völlig panisch nochmal nachfragen musste, ob das alles wirklich geklappt hatte. Hatte es – Glück gehabt! Dann konnten wir uns nicht entscheiden, ob wir schon Freitag anreisen wollten oder doch erst Samstag und nach nur drei Telefonaten mit der netten Hotelleitung entschieden wir uns schlussendlich für Freitag, um am Samstag nicht in Stress zu geraten. 😉 Den Stress hatten wir dafür schon am Freitag und die Tage davor, denn mitten in der Woche den ganzen Krempel zusammenpacken, zuschneiden und arbeiten gehen, war dann doch ganz schön heftig. Freitags nachmittags habe ich dazu noch keinen Kinder-Sitter. Deshalb musste ich warten, bis Andre von der Arbeit wieder da war. Dazu kam noch der Freitag-Feierabend-Verkehr, weswegen wir uns über Land nach Langenhagen durchschlagen mussten. Super Plan! 😉

Das Hotel war dann von der ulkig-urigen Sorte mit uralten Betten, wenig Licht, aber viel Platz um seinen Krempel zu verteilen. Selbst Zuschneiden ging auf dem Fußboden ganz gut. Die beiden Abende waren wir total nett Essen mit tollen Gesprächen und wundervollen, interessanten Menschen am Tisch. Das Essen war da eher Nebensache.

Die Kleiderfrage hattet ihr ja netterweise für mich übernommen und so zog ich mir am Samstag in der früh das von der Mehrheit gewählte Kleid (Stoff: Leaves von Lillestoff), Strumpfhose und Stiefel an. Ich fühlte mich großartig, total aufgeregt und bestens vorbereitet. Um 8:30 Uhr (hatte ich irgendwo gelesen) sollten die Türen geöffnet werden und so standen wir pünktlich um 8:15 Uhr auf dem Parkplatz im Regen. Gut, dass wir so früh da waren, denn so konnten wir noch einen Platz in der Schlange im Innenraum ergattern und einigermaßen trocken auf den Einlass warten. Zu diesem Zeitpunkt schlug mir das Herz schon bis zum Hals. Womit fange ich nur an? Bekommen wir unsere „Stammplätze“? Erkenne ich überhaupt jemanden? Uiuiui… Nachdem die Türen geöffnet wurden ging alles ganz schnell. Sachen an den Tisch bringen, zum Stoffverkauf latschen, Lieblingsstoffe kaufen, Nähmaschinen aufbauen, losnähen… Zwischendurch habe ich trotz Tunnelblicks und völliger Konzentration noch einige meiner Lieblingsnähmädels aufgegabelt und sie mit an unseren Tisch gestopft. Ob sie nun wollten oder nicht, sie mussten mich nun das Wochenende über ertragen. 😛

Den ganzen Samstag über habe ich genäht bis die Nadeln glühten. Sieben Teile hatte ich am Abend fertig und mir war die ganze Zeit so mega warm! Nächstes Jahr stelle ich nur kurzärmlige Sachen zur Wahl! 😉 Zwischendurch hatte ich immer wieder den Wunsch meine Näh-Idole (Pamela Hiltl, Katharina Weides, Simone Schneider, Isabelle Wistuba, Daniele und Güven Gencalp,…) anzusprechen, aber ich habe mich tatsächlich einfach nicht getraut. Ich hätte mich so gerne mit ihnen unterhalten, hatte mir sogar einen Text zurechtgelegt, was ich hätte sagen können, aber es nützte alles nix. Bis auf ein schüchternes „Hallo“ brachte ich nichts raus. Peinlich! Ich fühlte mich gleich an eine Situation vor einigen Jahren zurückerinnert, bei der ich bei einem Fußballspiel der deutschen Nationalmannschaft im Stadion war und auf der Suche nach meinem Platz mitten durchs Interview von Oliver Bierhoff gelatscht bin. Als ich es bemerkte stand ich direkt neben ihm und es kam nur ein kreischiges „Huch!“ über meine Lippen, meine Gesichtsfarbe wandelte sich schlagartig in ein leuchtendes Kirschrot und selbst heute kann ich darüber nicht ohne rot zu werden schreiben. 😉 Man hört das „Huch!“ im Interview übrigens sogar, aber man sieht mich gottseidank nicht. 😛 Manno ey! Ich wäre so gerne einfach ein bisschen mutiger. Naja! Es gab ja noch den Sonntag und für den nahm ich mir so Einiges vor!

Sonntag begann wie Samstag schon ziemlich früh und diesmal mussten wir unser Zimmer ja auch noch räumen. Also ruckizucki alles fertig machen, frühstücken, auschecken und ab zum Festival. Dort angekommen habe ich meine guten Vorsätze gleich mal in die Tat umgesetzt und meine Groupie-Fähigkeiten etwas trainiert. Danach zitterten mir die Knie zwar noch mehr, aber ich hatte zumindest einmal mit ein paar meiner Idole gesprochen. Ich bin zwar mehr so der Sheldon Cooper des Smalltalks, aber ich hoffe, ich bin nicht negativ aufgefallen. 😉
Kaum am Platz zurück und noch total euphorisch wurde ich freundlich von meiner lieben Tischnachbarin angesprochen: „Sag mal, ist es eigentlich Absicht, dass du zwei verschiedene Schuhe trägst?“ – „Äh was?“ – „Du hast einen braunen und einen blauen Schuh an!“ – „Kreisch! Oh nein!“

Diese blöden Lidl-Schnäppchen hatten sich nun tatsächlich gerächt und ich hatte am frühen Morgen im dunklen Zimmer im Halbschlaf versehentlich je einen blauen und einen braunen Schuh meiner guten Lidl-Ballerinas angezogen. Oh man! Gut, dass ich über mich selber lachen kann und dass ich den jeweils anderen Schuh im Auto hatte! Komplett umziehen musste ich mich an dem Tag nämlich auch nochmal, weil ich vor lauter Aufregung einen Knopf meines tollen, neuen Bella-Rockes abgefummelt hatte. Typisch Malin! So kam aber wenigstens auch noch die schöne Feathers-Bluse zum Einsatz. 😉

Am Abend hatte ich nur vier Teile am Sonntag geschafft, aber das war mir dann auch schon egal. Ich war einfach seelig und bin mit meinen 11 (!) fertigen Kleidungsstücken wieder nach Hause gefahren. Nächstes Jahr komme ich wieder, das Hotel ist schon gebucht! Einen ganz herzlichen Dank an alle Lillestoffler für dieses traumhafte Wochenende! Besser geht es gar nicht!

Dieser Bericht enthält kein einziges Wörtchen über das Essen, der/die/das Goodiebag, die Angebote usw., denn das war mir alles überhaupt nicht wichtig. Trotzdem habe ich mich darüber riesig gefreut – klar – aber ich würde auch ohne das alles kommen und wäre einfach glücklich über die Nähzeit mit euch Mädels (und Jungs). Ihr seid die Besten! <3

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